STR A-A 2.0 - Ein neuer stadtteilrat für altona-altstadt
Anfang 2024 sah sich der der Vorstand des STR A-A 1.0 mit der Situation konfrontiert, dass die Förderung des Rates aus dem RISE-Programm Ende des Jahres 2025 enden würde.
Was sollte danach aus dem STR A-A werden? Würde es ihn kümftig weiter geben können? Wenn ja, in welcher Form und mit welchen Aufgaben?
Der Vorstand beschloss, diese Fragen gemeinsam mit den Menschen aus Altona-Altstadt zu beantworten. Das war der Beginn eines aufregenden Beteiligungsprozesses zur Gestaltung des zukünftigen Stadtteilrates Altona-Altstadt – und der Prozess ist nicht abgeschlossen! Wo wir zusammen gerade stehen, soll hier dargestellt und laufend aktualisiert werden
Was bisher geschah
Um den Partizipationsprozess in Altona-Altstadt zu verstehen, ist es wichtig, die Hintergründe und Ziele dieses Verfahrens zu erläutern.
Der Stadtteilrat Altona-Altstadt wurde im Jahr 2012 gegründet und entstand aus dem Rahmenprogramm der Integrierten Stadtteilentwicklung, das seit 2008 zahlreiche Verbesserungen in der Nachbarschaft initiiert hat. Ursprünglich durch professionelle Moderation geleitet, agiert der Stadtteilrat seit 2018 durch das Engagement von Ehrenamtlichen. Trotz dieser Veränderung stehen weiterhin finanzielle Mittel aus dem RISE-Programm zur Verfügung. Diese Mittel unterstützen die interne Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und einen Verfügungsfonds, der Projekte zur Aktivierung der Nachbarschaft fördert.
Mit dem Auslaufen der RISE-Förderung Ende 2025 stellt sich die entscheidende Frage: Wie wird der Stadtteilrat in Zukunft agieren? Welche Form wird er annehmen? Wer wird in diesen Prozess einbezogen? Um Antworten auf diese wichtigen Fragen zu finden, ist es entscheidend, dass die Bürgerinnen und Bürger aktiv in den Austausch einbezogen werden.
Der Vorstand des Stadtteilrats Altona-Altstadt hat beschlossen, dass die Antworten nicht von ihm, sondern von der Gemeinschaft selbst gefunden werden müssen. Daher wird ein umfassender Beteiligungsprozess initiiert, um die Anliegen und Ideen der Nachbarschaften zu diskutieren. Ziel ist es, gemeinsam die Zukunft des Stadtteils zu gestalten und die Bedeutung des Stadtteilrats für Altona-Altstadt zu klären.
Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin ein, sich an diesem Prozess zu beteiligen und ihre Stimme einzubringen. Gemeinsam können wir die Weichen für eine lebendige und engagierte Nachbarschaft stellen!
Ihr möchtet euch einbringen?
Schickt uns gerne eine Mail an info@stadtteilrat.de oder kommt zu unserer nächsten Öffentlichen Sitzung.
– Wir freuen uns auf euch! –

EXKURS: RISE – Rahmenprogramm der Integrierten Stadtentwicklung
Der Stadtteilrat Altona-Altstadt knüpft an das Rahmenprogramm der Integrierten Stadtteilentwicklung an, das seit 2008 in dem Stadtteil agiert und zahlreiche Verbesserungen entwickelt hat. Aus diesem Programm heraus ist auch der Stadtteilrat 2012 gegründet und durch eine professionelle Moderation und Betreuung organisiert worden. Seit 2018 agiert der Stadtteilrat in seiner heutigen Form durch ehrenamtliches Engagement und nicht länger durch eine professionelle Betreuung. Aus dem RISE-Programm stehen aber auch in dieser zweiten Phase finanzielle Mittel zur Verfügung, um diese ehrenamtliche Arbeit zu unterstützen.
Ende 2025 läuft nun die gesamte RISE-Förderung aus, so dass die Gebietskulisse nach vielen Investitionen in den Stadtteil aufgelöst wird. Es stellt sich vor diesem Hintergrund folglich auch die Frage, was mit dem Stadtteilrat passiert.
Beteilgungsprozess STR A-A 2.0
Einleitung
Im Januar 2024 startete in Hamburg-Altona ein Beteiligungsprozess für den Stadtteilrat Altona-Altstadt. Dieser Prozess wurde ins Leben gerufen, um die lokale Gemeinschaft aktiv in die Zukunftsgestaltung des Stadtteils einzubeziehen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die finanzielle Förderung des Stadtteilrats Ende 2025 ausläuft.
Ziel war es, neue Ideen und Konzepte zu entwickeln, die es dem Stadtteilrat ermöglichen, auch ohne die bisherige finanzielle Unterstützung weiterhin aktiv zu sein.
Zielsetzung und Durchführung
Der Stadtteilrat Altona-Altstadt wurde 2012 gegründet und hat sich seitdem als wichtiger Akteur in der Stadtteilentwicklung etabliert. Angesichts des bevorstehenden Auslaufens der finanziellen Förderung sah sich der Vorstand des Stadtteilrats mit verschiedenen Fragen konfrontiert: Wie kann das Gremium weiterhin agieren? In welcher Form? Mit wem? Diese Fragen sollten durch einen umfassenden Beteiligungsprozess beantwortet werden, der die Stimmen der Bürger:innen in den Mittelpunkt stellte.
Phase 1: Konzipieren
Zunächst wurde ein Konzept entwickelt, das die Ziele des Beteiligungsprozesses festlegte. In der zweiten Phase wurden verschiedene Formate genutzt, um Ideen und Meinungen der Nachbarschaft einzuholen. Dazu gehörten Interviews mit wichtigen Akteur:innen des Stadtteils, eine digitale Umfrage und öffentliche Workshops. Diese Formate ermöglichten es, eine breite Palette an Stimmen zu hören und unterschiedliche Perspektiven in den Prozess einzubringen.
Phase 2: Einsammeln
Um eine möglichst diverse und breite Beteiligung zu gewährleisten, wurden verschiedene Formate eingesetzt. In der Phase des „Einsammelns“ fanden Interviews mit zentralen zivilgesellschaftlichen Akteur:innen statt, die bereits in der Vergangenheit mit dem Stadtteilrat zusammengearbeitet hatten. Diese Interviews hatten das Ziel, Rückmeldungen zu sammeln und die Wahrnehmung des Stadtteilrats von außen zu verstehen. Darüber hinaus wurde eine digitale Umfrage veröffentlicht, die sich direkt an die Nachbar:innen richtete und individuelle Perspektiven sammelte. Eine öffentliche Veranstaltung, der „große Sommerschnack“, bot schließlich eine Plattform für den offenen Austausch und die Diskussion über die Zukunft des Stadtteils.
Phase 3: Diskutieren
In der zweiten Phase, der Phase des „Diskutierens“, fanden Workshops statt, in denen die zuvor gesammelten Ideen vertieft und konkretisiert wurden. Diese Workshops ermöglichten es den Teilnehmenden, aktiv an der Ausarbeitung von Vorschlägen mitzuwirken und erste Verantwortung für die Umsetzung zu übernehmen. Hierbei wurde auf die Metapher des Diamantenschliffs zurückgegriffen, um den Prozess der Ideengenerierung und -verfeinerung zu veranschaulichen.
Warum ein beteiligungsprozess?
Beteiligungsprozesse sind häufig aufwendig, zeitintensiv und teuer. Der Vorstand des Stadtteilrat Altona-Altstadt hat sich dennoch aus den folgenden Gründen für diesen Weg entschieden
Ein Partizipationsprozess ist notwendig, um eine Identifikation zu schaffen und ein Fundament für den Stadtteilrat Altona-Altstadt 2.0 zu errichten
Damit der Stadtteilrat in Zukunft agieren kann, benötigt es ehrenamtliches Engagement. Menschen aus dem Stadtteil müssen sich für den Stadtteilrat engagieren, müssen ihre Zeit und ihre Ideen einbringen. Der Vorstand hat erkannt, dass in der jüngeren Vergangenheit, die Aufgaben des Stadtteilrats hauptsächlich vom Vorstand selbst übernommen wurden. Viele nehmen zwar an den Sitzungen teil, bringen aber darüber hinaus nur wenig Zeit und Ideen ein. Es braucht eine verstärkte Identifikation. Es braucht Menschen, die den Stadtteilrat in Zukunft tragen wollen.
Der Partizipationsprozess ist notwendig, um die Bedürfnisse des Stadtteils stärker in die Arbeit des Stadtteilrats zu integrieren.
Der Partizipationsprozess ist eine wichtige Möglichkeit, um die Arbeit des Stadtteilrats zu verbessern. Was soll der Stadtteilrat im Viertel leisten? Was erwarten die Menschen aus der Nachbarschaft? Über den Partizipationsprozess können Ideen gesammelt werden, um den Stadtteilrat in seiner inhaltlichen Arbeit zu verbessern, um wirkungsvoller zu werden und mehr Mitstreiter:innen zu gewinnen.
Ergebnisse und Reflexion des Partizipationsprozesses
Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses zeigten ein starkes Bedürfnis nach mehr Austausch und Vernetzung innerhalb des Stadtteils. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden verdeutlichten, dass der Stadtteilrat als Plattform für gemeinschaftliche Aktionen und Impulse verstanden werden sollte, nicht nur als formelles Gremium. Es gab zahlreiche Vorschläge zur Verbesserung der inhaltlichen Arbeit des Stadtteilrats, zur Schaffung neuer Formate und zur Stärkung der Identifikation der Bürger:innen mit dem Gremium.
Ein zentrales Ergebnis war der Wunsch nach mehr Diversität innerhalb des Stadtteilrats. Die Teilnehmenden äußerten den Bedarf, verschiedene soziale Gruppen und Altersklassen anzusprechen und in den Prozess einzubeziehen. Insbesondere die Stimmen von Jugendlichen und migrantischen Communities sollten stärker gehört werden, um ein breiteres Spektrum an Perspektiven zu integrieren.
Die Reflexion über den Prozess zeigte, dass es gelungen war, die Nachbarschaft aktiv zu mobilisieren. Dennoch wurde deutlich, dass weiterhin Herausforderungen bestehen, insbesondere in Bezug auf die langfristige Bindung von Engagierten und die Notwendigkeit, Verantwortlichkeiten zu verteilen. Es wurde angeregt, dass der Stadtteilrat offener und flexibler agieren sollte, um eine breitere Beteiligung zu ermöglichen.
Zukunftsausblick
Abschließend wurde ein Ausblick auf die kommenden Monate gegeben. Der Stadtteilrat plant, die neu gegründeten Arbeitsgruppen, wie die AG AnSprechstunde und die AG Leitbild, weiter zu stärken. Diese Gruppen sollen sich aktiv mit den Ergebnissen des Beteiligungsprozesses auseinandersetzen und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der gesammelten Ideen entwickeln. Eine regelmäßige Sprechstunde soll als fester Anlaufpunkt dienen, um den Austausch mit den Bürger:innen zu intensivieren.
Es wird auch angestrebt, thematische Schwerpunkte für die inhaltliche Arbeit des Stadtteilrats festzulegen. Diese Themen sollen dazu beitragen, die Bürger:innen zu aktivieren und das Interesse an der Arbeit des Stadtteilrats zu steigern. Zudem wird eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit angestrebt, um die Sichtbarkeit des Stadtteilrats zu erhöhen und neue Interessierte zu gewinnen.
Den Download zur gesamten Dokumentation findet ihr hier.